I. Während die römisch-katholische Kirche in der Geschichte und auch heute noch in vielen Bereichen mit dem Staat zusammenarbeitet und verbunden ist, glauben wir, dass die Kirche für sich stehen soll.
II. Die römisch-katholische Kirche hat eine hierarchische Struktur, reformatorische Kirchen hingegen werden nicht hierarchisch verwaltet, sondern suchen gemeinschaftlich einmütige Entscheidungen. Wir glauben, dass wir für unsere Handlungen selbst verantwortlich sind, aber immer in Gehorsam zur obersten Leitung Christi, wie in der Bibel offenbart.
III. Die römisch-katholische Ansicht des Abendmahles wird mit dem Ausdruck "Transubstantiation" bezeichnet, was heißt, dass durch die Weihe Brot und Wein tatsächlich in Leib und Blut Christi verwandelt werden. Wir aber glauben, dass die Abendmahlsfeier eine Gedenkzeremonie ist, bei der Brot und Wein unverändert bleiben.
IV. Die römisch-katholische Kirche hat eine feststehende Liturgie; in den reformatorischen Kirchen wird der Gottesdienstablauf so gestaltet, dass Gott vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt geehrt wird. (Epheser 1,12 und 3,10)
V. Die römisch-katholische Kirche akzeptiert neben der Autorität der Heiligen Schrift auch die Traditionen der Kirche und päpstliche Lehraussagen als gleichrangig.
Wir aber halten die Bibel für unsere einzige Autorität. Das heißt, wir akzeptieren keine Lehren, die nicht in der Bibel zu finden sind, z.B. nicht, dass Maria ohne Erbsünde geboren worden sei, ihre Himmelfahrt, ihre Position als Mittlerin und Miterlöserin und keine Gebete, die an sie gerichtet sind; auch nicht Gebete an Heilige oder für die Toten; nicht die Lehre vom Fegefeuer, die Unterscheidung zwischen Laien und Priestern und auch nicht die Beichte vor einem Priester.
VI. Die römisch-katholische Kirche lehrt, dass die Durchführung der Zeremonien und die guten Werke notwendig sind, um die Erlösung zu bekommen und abzusichern.
Wir aber glauben, dass Christus alles Nötige getan hat, um die Errettung sicherzustellen und wir erhalten diese Errettung, wenn wir uns von der Sünde abwenden mit Kummer und Reue vor Gott und unser Vertrauen in Christus setzen. Gute Taten werden daraus erwachsen als eine Folge unserer Erlösung.
VII. Die römisch-katholische Kirche fordert die Beichte vor einem Priester.
Wir aber bekennen unsere Sünden dem HERRN, was nicht heißt, dass nicht auch ein Gespräch mit einem Seelsorger sinnvoll sein kann. (Psalm 32,5).
VIII. Für die römisch-katholische Kirche sind sichtbare religiöse Symbole sehr wichtig: z.B. Kruzifixe, Altäre, Gemälde, Statuen, Schreine, Reliquien, Messgewänder, u.s.w.
Im reformatorischen Gottesdienst findet die Anbetung in Einfachheit statt. Wir glauben, dass die alleinigen Symbole von Christus gegeben, folgende sind: Brot und Wein für das Abendmahl, und Wasser für die Taufe. (Johannes 4,24)