Gott ist auch heute denen nahe, die ihn aufrichtig anrufen.
Wie alle Österreicher bin auch ich in einem katholischen Umfeld aufgewachsen,
wurde als Kind ungläubiger Eltern getauft,
hatte in den ersten Schuljahren einen netten Pater als Religionslehrer,
musste mir sieben Jahre alt für die Beichte irgendwelche Sünden einfallen lassen,
lernte das Kreuz zu schlagen und gleichzeitig einen Knicks zu machen,
wusste bald genau, wann ich in der Messe sitzen, knien oder aufstehen sollte
und kannte die Gebetsformeln der Messe auswendig.
Es war in meiner Jugendzeit, dass ich die Widersprüche zwischen der Bibel und der katholischen Lehre ansatzweise begriff und langsam die bigotte Praxis zu verabscheuen begann. Darüber kam ich nicht hinweg bis ich allmählich alles Christentum verwarf und nichts als eine sentimentale Anhänglichkeit an den gekreuzigten Heiland behielt, die mich davor bewahrte vollends zum Lästerer und Spötter zu werden, sobald ich die Schule beendet hatte.
Wenn ich heute darüber nachdenke, dann habe ich in den folgenden Jahren erfahren, wie sich ein sinn- und zielloses Leben anfühlt und wäre gewiss noch zu Tode verzweifelt, hätte nicht Gott in seiner Gnade eingegriffen und mich aus dem Sumpf gezogen.
Durch Menschen und Umstände kam ich in Kontakt mit einer Freikirche, begann die Gottesdienste zu besuchen, setzte mein Vertrauen ganz auf den Herrn Jesus Christus und lernte mit der Zeit, durch Gottes Hilfe, durch biblische Predigten und in der Gemeinschaft mit Geschwistern zunehmend deutlicher Wahrheit und Lüge in christlicher Lehre zu unterscheiden.
Heute verstehe ich, dass die ewige Wahrheit Gottes durch die katholische Kirche zwar verdunkelt und unkenntlich gemacht wurde, dass aber Gottes Wort überzeugend und wirksam ist, sodass was wahrhaft christlich ist erkennbar wird und unterscheidbar von dem, was sich abweichend davon Menschen erdichtet haben.